Das Anwendungsspektrum eines modernen Etikettendruckers ist so vielseitig wie seine Eigenschaften. Ob im Büro, im Haushalt oder in der Industrie: Das Anforderungsprofil ist unterschiedlich, je nach Einsatzszenario erweist sich das eine oder andere Ausstattungsmerkmal als vergleichsweise mehr oder weniger von Belang. Hinzu kommen teils erhebliche Unterschiede in Qualität und Verarbeitung, die sich letztendlich auch maßgeblich im Preis niederschlagen. Doch ist nicht immer automatisch das teuerste Gerät mit höchstem Leistungsumfang für den jeweiligen Verwendungszweck auch das geeignetste: Je nach verwendetem Zweck sollten und dürfen Etikettendrucker unterschiedlich leistungsfähig sein.
Hohe Preisdifferenzen
Etikettendrucker sind heutzutage nicht mehr aus Gewerbe und Industrie wegzudenken. Ihnen kommt die entscheidende Bedeutung zu, Prozesse zu rationalisieren, vor dem Hintergrund effizienten Fehlermanagements. Etikettierungen sind unverzichtbarer Bestandteil betrieblichen Warenhandlings und Datenverwaltung geworden. Aber auch im privaten Bereich sind vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Haushalt aber auch im Hobbybedarf gegeben und willkommen.
Wie grundsätzlich bei jedem anderen Produkt auch, empfiehlt sich insbesondere auch bei Etikettendruckern, Kunden- und Fachberichte im Netz zu Rate zu ziehen. Die Vielfalt der Etikettendrucker reicht vom mobilen bis zum festinstallierten Gerät mit unterschiedlichen Druckverfahren und Druckmedien.
Dabei sticht Kaufinteressenten meist zunächst das hohe Preisgefälle der Modelle ins Auge, das ein breites Spektrum von rund 100 bis über 2.000 Euro abdeckt. Während sich Drucker für den gelegentlichen Heimbedarf im unteren Preissegment als oftmals ausreichend erweisen, können sich in Betrieben je nach Unternehmensgröße und Etikettennachfrage mitunter größere und teurere High-End-Geräte bezahlt machen. Nur sie gewährleisten unter professionellen Bedingungen eine angemessene, qualitativ hochwertige Auszeichnung der Produkte mit Preisen, Barcodes und sonstigen produktrelevanten Informationen.
Druckgeschwindigkeit
Wichtiges Auswahlkriterium ist die Druckgeschwindigkeit. Ihre Wahl hängt letztlich maßgeblich vom Zeitdruck der Tätigkeit ab, in deren Rahmen der Etikettendrucker zum Einsatz kommen soll. Werden Etiketten in großer Stückzahl hergestellt, spielt die Druckgeschwindigkeit eine zunehmend bedeutende Rolle. Leistungsfähige Geräte können rund 100 Millimeter Trägermaterial in der Sekunde bedrucken, bei einer maximalen Druckbreite zwischen vier und sechs Zentimetern. Schnelle Werte liegen bei 120 bis 150 Millimetern pro Sekunde, oder darüber. Spitzenmodelle erzielen Geschwindigkeiten von 300 Millimetern pro Sekunde und mehr.
Während es in Warenlogistik und Verkauf oftmals auf höhere Geschwindigkeit ankommt, spielt der Faktor im Heim- und Hobbybereich meist eine untergeordnete Rolle. Hier genügen oftmals Geschwindigkeiten zwischen 15 und 60 Millimetern in der Sekunde. Nutzer von günstigen Thermo-Druckern müssen diesbezüglich oft Abstriche hinnehmen.
Druckauflösung
Neben der Geschwindigkeit ist die Auflösung ein wesentlicher Faktor, der Preis und Einsatzspektrum bestimmt. Für die Druckqualität beziehungsweise Druckauflösung ist die dpi-Anzahl (dpi= dots per inch = Punkte pro Zoll) ausschlaggebend. Dabei gilt: Je höher die dpi und damit die Druckauflösung, desto kleinere und qualitativ hochwertigere Etiketten können bedruckt werden.
Dabei lassen sich qualitative Bereiche von
- bis zu 200 dpi als minderwertig
- 200 bis 600 dpi als durchschnittlich
- ab 600 dpi aufwärts als hochwertig
voneinander unterscheiden. Für das Gros an Anwendungen reichen 300 bis 400 dpi vollkommen aus. So kommen hochauflösende Desktop-Etikettendrucker bereits mit 300dpi aus, selbst wenn hochauflösend und mit viel Tempo gedruckt werden muss. Drucker mit einer Auflösung von 600 dpi hingegen verfügen über die höchste Schärfe, da sie die größte Pixeldichte aufweisen. Bei einigen Ausführungen ist die Auflösung innerhalb einer Spanne frei wählbar.
Druckbreite
Die Vielfältigkeit in Bezug auf Schriftformen und Farben ist ein dritter, wichtiger Qualitätsindikator. So sollten verschiedene Breiten nutzbar sein und im Idealfall neben normalen Etiketten auch Quittungspapier eingelegt und bedruckt werden können.
Für den Freizeit- und semiprofessionellen Bereich sind Breiten zwischen 15 und 60 Millimetern ausreichend. Einem erhöhten, industriellen Anforderungsspektrum genügen Druckbreiten ab circa 80 Millimeter und mehr. Im gewerblichen Bereich sind Breiten oberhalb 110 Millimetern keine Seltenheit.
Anschlüsse
Damit Etikettendruck im Einzelhandel, in der Fertigung oder bei Behörden, von überall aus leicht integriert, verwaltet oder auch gewartet werden kann, kommt der Frage nach Anschlussfähigkeit eine hohe Bedeutung zu. Um das Gerät im Freizeitbereich ohne Probleme an einen Computer anschließen zu können, sollte es mindestens über einen USB-Anschluss verfügen. Modernere Modelle können darüber hinaus über WLAN kabellos über ein Smartphone gesteuert werden. So kann ein Gerät etwa auch im gewerblichen Bereich eingesetzt werden und gleichzeitig an verschiedenen Abteilungen im Betrieb genutzt werden.
Um flexibel integrierfähig zu sein, und schnell und problemlos in unterschiedlichen Systemen verwendet werden zu können, sollte der Gerätestandard über mehrere Schnittstellen verfügen, wie etwa USB, Bluetooth, LAN oder Ethernet.
Nutzerfreundlichkeit
Idealerweise ist die Bedienung eines Etikettendruckers einfach und intuitiv. Sie äußert sich etwa an einem leichten Ein- und Ausbau der Etikettier-Rollen, Beschriftungs- und Farbbänder. Ein großes LCS-Display und vereinfachte Menüführung erhöhen den Nutzungswert zusätzlich.
Hohe Usability schlägt sich auch in möglichst schneller Einsatzbereitschaft der benötigten Software und komfortabler Etikettenverarbeitung am Computer nieder. Etiketten sollten sich idealerweise individuell gestalten und Bilder einscannen lassen.
Darüber hinaus kann Nutzerfreundlichkeit auch durch nützliche Zusatzfunktionen wie etwa
- ein automatischer Cutter
- eine automatische Etikettenerkennung
- einstellbarer Endlosdruck
- eine automatische Trennfunktion der Etiketten vom Trägermaterial
- ein integrierter, über USB-Schnittstelle aufladbarer Akku
gesteigert werden.
Fazit: Der Einsatzzweck bestimmt die Produktdetails
Unterschiedliche Verwendungsszenarien bestimmen die notwendigen Features, über die der Etikettendrucker verfügen sollte. Wer lediglich Etiketten für den Privatbedarf im Haushalt oder beim Hobby nutzen möchte, benötigt kein Gerät mit besonders robustem Metallgehäuse, wie es für Industrie und Handel angezeigt ist. Ein Thermodirektdrucker, der im Gegensatz zu Thermotransferdruckmodellen auf preisgünstigerem, üblichem Thermopapier schwarz-weiß druckt, reicht im Freizeitbereich und bei einfacheren industriellen und behördlichen Anforderungen in der Regel völlig aus.
Aus dem Grund findet der Thermodirektdruck Anwendung bei Kassenbons und bei der Etikettierung von Postversandstücken. Auch Parkscheine und Eintrittskarten werden häufig im Thermodirektdruck erstellt.
Auch muss das Material nicht notwendigerweise aggressiven Desinfektionsmitteln standhalten, wie es Auflagen im Klink- und Apothekenbereich, Labor und Lebensmittelbranche vorschreiben. Die standardmäßig mit einem „Healthcare“-Aufkleber versehenen Modelle sind besonders leicht zu reinigen und Säuren- wie Laugenresistent.
Besondere Zertifizierungen wie 60601-1 für das Netzteil regeln die Produktbeschaffenheit und schreiben vielfach die Verwendung von Thermotransfer-Folie als besonders langlebiges und widerstandsfähiges Etiketten-Trägermedium vor. Healthcare-Modelle eignen sich etwa besonders zum Druck von Etiketten und Armbändern in Kliniken und Labors.
Wer viel unterwegs ist, und das Beschriftungsgerät mobil einsetzen möchte, greift eher zu einem kompakten, tragbaren Gerät, das wenig Platz in Anspruch nimmt. Findet der Drucker dagegen als fester Bestandteil in einem Warenlager Verwendung, reicht eine stationäre Ausführung.
Industriedrucker zeichnen sich durch hohe Druckgeschwindigkeit, hohe Auflösung, Schnittstellenbreite und besonders robuster und solider Verarbeitung aus – einem permanenten Betrieb, rauer Arbeitsumgebung und gestiegenen qualitativen Anforderungen geschuldet. Alle Anforderungen zusammengenommen schlagen sich in einem höheren Anschaffungspreis des High-End-Gerätes zwangsläufig nieder.
Quellen:
https://etiketten.shop/
https://www.experten-beraten.de/computer-und-gaming/etikettendrucker/
http://blog.bonro.de/2016/09/13/thermodruckverfahren-im-ueberblick-anwendungsbereiche-und-technik/
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